Kurzbeschreibung
Die Sammlung Altsteinzeit umfasst mehr als 200.000 Objekte (600.000 bis 10.000 Jahre). Geografisch liegt der Schwerpunkt der Sammlung auf Österreich sowie auf den Staaten der ehemaligen K.u.K.-Monarchie, darunter vor allem das heutige Tschechien. Darüber hinaus beinhaltet die Sammlung weitere europäische Konvolute u.a. aus Frankreich, Italien und Rumänien, sowie aus Westasien (Levanteküste) und Afrika (u.a. Ägypten).
Die älteste österreichische Fundstelle der Sammlung repräsentieren die Funde aus der Gudenushöhle, welche den späteren Kulturstufen der Neandertaler zugeordnet werden können. Der Großteil der altsteinzeitlichen Sammlung datiert jedoch in die Jüngere Altsteinzeit (36.000 - 10.000) mit einem Sammlungsschwerpunkt vor allem auf Niederösterreich und den paläolithischen Fundstellen des UNESCO Welterbe“ Kulturlandschaft Wachau“. Darunter die Fundstelle Willendorf II, bekannt durch ihre 15.000 Jahre lange Besiedlungssequenz (ca. 45.000 bis 29.000 Jahre) wie auch den Fund der „Venus von Willendorf“ sowie der Fundstelle „Stratzing/Krems-Rehberg“ mit der Statuette von Stratzing Galgenberg. Ein weiteres wichtiges Konvolut der Sammlung umfasst die Funde der Fundstelle von „Grub-Kranawetberg“ an der March bei Stilfried, welches das größte paläolithische Schmuckensemble Österreichs beinhaltet.
Ansprechperson
Dr. Caroline Posch
Research Services
Unterstützung von Forschungen und Materialstudien zur altsteinzeitlichen Sammlung. Expertise zu altsteinzeitlichen archäologischen Hinterlassenschaften.
Methoden & Expertise zur Forschungsinfrastruktur
Sammlung, Konservierung und Erforschung materieller Hinterlassenschaften der Menschheitsgeschichte der Altsteinzeit.
Makroskopische und mikroskopische Analyse der Artefakte, auch in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen, besonders den Großgeräten der Zentralen Forschungslaboratorien des NHM Wien.
Kontextualisierung der Artefakte mit dem Fundzusammenhang, Arbeit mit den Dokumentationen der Grabungen (Bildmaterial, Grafiken, Grabungsdokumentation etc.). Dies geschieht bei den Altbeständen von Artefakten, die bereits im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts geborgen wurden, durch historische Dokumente und Bildmaterial zu den Ausgrabungen bzw. Sammlungen/Ankäufen (Fundaktenarchiv der Prähistorischen Abteilung).
Zuordnung zur Forschungsinfrastruktur
Arbeit mit Originalartefakten unterliegt dem österreichischen Denkmalschutzgesetz.
Beprobung von Objekten ist nur in wissenschaftlichen Kooperationen möglich.
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Niederösterreichisches Landesmuseum
Universität Innsbruck
Die "Venus von Willendorf" und die Kunst der Altsteinzeit
Antl-Weiser W. 2008: Die Frau von W. Die Venus von Willendorf, ihre Zeit und die Geschichte(n) um ihre Auffindung. Wien.